DER KULT DES VOGEL - MANNES ( TANGA MANU )
In Ihren Ritualen tauchte oft das Konzept der Fruchtbarkeit auf. Gleichermaßen wurde jede Etappe im Heranwachsen von Personen mit Zeremonien gefeiert, die bereits im dritten Monat der Schwangerschaft begannen. Dem folgten Feierlichkeiten bei der Durchtrennung der Nabelschnur des Neugeborenen, beim ersten Haarschnitt und nochmals beim Anbringen des ersten Lendenschutzes zum Eintritt in die Pubertät (Ungefähr mit 13 Jahren).
Es wurden auch Lagerfeuer vor den Ahu gemacht, von denen es eine Vielzahl auf der Insel gab. Sie dienten unter anderem als Plattformen für Begräbnisse oder als Altar. Feierlichkeiten mit Gesängen und Mahlzeiten neben den umupae kamen ebenfalls vor..
Um das Wetter zu beeinflussen wurden Zeremonien abgehalten. So wurde z.B. versucht Regen, gute Ernten oder einen hohen Fischbestand im Meer zu erbitten. Die Ernte begann, wenn sich der König in Übereinstimmung mit der Stellung des Mars (Matamea ) das Tabu aufzog.
Um in einer Wohnung wohnen zu dürfen wurde die Zustimmung des Ariki (König) benötigt.
Es wird davon ausgegangen dass das Volk gegenüber dem König einen Tribut in Form von Arbeit oder Nahrungsmitteln entrichtete, der nach den Vorgagen des rituellen Kalenders der Astronomen und Priester berechnet wurde.
Man glaubt dass sich ein Mal im Jahr das ganze Dorf am Strand Anakena versammelte, um dort festlich die Einweihung des so genannten Kohou Rongo-Rongo zu rezitieren.
Studien zeigen dass hierzu auch Opfergaben in Form von Nahrungsmitteln erbracht wurden. Dieses Ereignis begann im 17. Jahrhundert in Form eines Wettbewerbs und wurde im September in einem Dorf gefeiert dass vor den drei Felseninseln mit Namen Orongo lag.
Auf der am weitesten entfernten Insel, der Moto Nui, betraten die Wettstreiter die Höhlen der Steilküste, um dort die Eier der Manutara (Mövenart) zu entwenden. Danach mussten sie diese ohne Hilfsmittel auf ihrem Kopf zu ihrem Herrn bringen. Derjenige der diese Aufgabe als erster vollbrachte erhielt den Titel „Vogelmann“. Es wird angenommen dass im Zuge dieser Ehrerbietung mehrere Leben geopfert, und nach weiteren Riten die Zeremonie durch eine Prozession, begleitet von Musik und Tanz die der Fruchtbarkeit gewidmet waren, fortgeführt wurde. Dieser Vogelmann lebte dann ein Jahr zurückgezogen im südöstlichen Teil der Rano Raraku und wurde so zum Stimmführer des Make Make. Das Ei der Manutara wurde drei Tage später geöffnet und entleert. Danach wurde es mit pflanzlichen Fasern gefüllt und auf der Hütte des Vogelmannes niedergelegt, wo es ein Jahr aufbewahrt wurde.
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